Lüftung und Lüftungskonzept
Gründe für Schimmelbildung
Schimmelbildung ist das größte Problem in Wohnungen und Häusern, in denen es keinen ausreichenden Feuchtigkeitsschutz gibt. In den meisten Fällen tritt der Schimmel an kalten Wandoberflächen auf. Wenn die Fenster stärker isoliert sind als die Wände, sind die Wandflächen der kälteste Bereich im Raum. Kühlt die Raumluft an der kalten Oberfläche ab, kondensiert die in der Luft gebundene Feuchtigkeit an der kalte Wandoberfläche, da kalte Luft weniger Wasser bindet als warme Luft. Kann die Oberfläche nicht abtrocknen, entsteht Schimmel. Dabei muss sich nicht unbedingt sichtbares Kondenswasser bilden. Es ist daher wichtig, dass die Fenster-Flächen kälter als die Wände sind. Um die Feuchtigkeit an den Fenstern nach draußen zu führen, ist eine ausreichende Belüftung nötigt.
Wie kann eine gute Belüftung erreicht werden?
Im nicht sanierten Altbau muss der Bewohner regelmäßig selbst lüften, um Schimmel zu vermeiden. Demnach sollten Sie folgende Punkte beachten und
- mindestens drei Mal pro Tag komplett Stoßlüften, damit verbrauchte Luft durch frische ersetzt wird.
- nach dem Duschen oder Kochen die Fenster für einige Minuten komplett öffnen, da sich hier besonders viel Feuchtigkeit bildet.
- querlüften. Die Luft soll in allen Räumlichkeiten ausgetauscht werden, dazu werden Fenster auf unterschiedlichen Gebäudeseiten geöffnet.
Bei Neubauten und Sanierungen im größeren Umfang (mehr als 1/3 aller Fenster) wird sogar ein nutzerunabhängiges Lüftungskonzept verlangt, d.h. es muss eine Belüftung geben, die nicht manuell vom Bewohner bedient wird und auch bei Abwesenheit genügend Luft austauscht. Ein Lüftungskonzept erhalten Sie von Ihrem Energieberater, Architekten oder Handwerkspartner.
Um eine nutzerunabhängige Lüftung zu gewährleisten, gibt es die Möglichkeit ein Fenster mit integrierten Lüfterelementen einzubauen und so für ein gutes Raumklima im Haus zu sorgen. Es gibt dazu verschiedene Lüfterelemente, wie beispielsweise Fensterfalzlüfter, Kippspaltöffnungen, intelligente Zuluftelemente sowie motorische Be- und Entlüftungssysteme.
- Manuelles Lüfterelement

Die Kippspaltöffnung ist wie eine Kipp-Öffnung zu verstehen, allerdings öffnet die Kippspaltöffnung nur ca. 10mm. Das Fenster wird nur soweit gekippt geöffnet, dass eine Belüftung stattfindet, jedoch kein Regen eindringen kann oder der Zugriff durch Menschen von außerhalb möglich ist. Somit kann ein witterungsunabhängiges Lüften gewährleistet werden, welches zudem nach RC2 einbruchshemmend ist. Die gewohnte Optik des Fensters bleibt unverändert. Die intuitive Bedienung der Spaltlüftung ermöglicht eine Vorbeugung des Schimmels und trägt zu einem gesunden Raumklima bei.
- Automatisches Lüfterelement ohne Motor

Fensterfalzlüfter gibt es in verschiedenen Einbau-Ausführungen, wobei der Lüfter immer im Rahmen versteckt wird. Es ist selbstregulierend, sowie leicht zu reinigen. Natürlich bietet dieses Lüftungssystem auch eine Dichtigkeit gegen Schlagregen und Luftdurchgang nach DIN- und EU-Norm. Zusätzlich kann ein Insektenschutz ausgestattet werden. Fensterfalzlüfter sind für alle Räume geeignet und nahezu unsichtbar.
- Intelligente Lüfterelemente

Intelligente Zuluftelemente besitzen einen integrierten Feuchtigkeitssensor. Dieser Lüfter öffnet sich bei zu hoher Luftfeuchtigkeit ohne Stromzufuhr automatisch und gewährleistet damit den Luftstrom. Standardgemäß wird dieses System mit Insektenschutz montiert. Die Montage des Lüftungselements geschieht nach dem Verputzen auf dem Flügel. Zu beachten ist, dass sich der Öffnungswinkel der Fenster bei schmalen Laibungen verändern kann.
- Automatische Lüfterelemente mit Motor

Motorische Be- und Entlüftungssysteme sind in die Fassade integriert und bieten eine optimale Luftzufuhr bei niedrigem Energieverbrauch. Der Austausch von feuchter, verbrauchter Raumluft mit vorgewärmter Frischluft bietet dabei den größten Vorteil und kann noch dazu individuell reguliert werden. Demnach bestimmen Sie, wie viel Luftaustausch stattfinden soll.